HHU, 23.02.U1.23
Moderation: Dr. Bettina Burger (HHU)
Das CTS und die Abteilung „Anglophone Literaturen / Literaturübersetzen“ laden alle Interessierten herzlich zur Präsentation der Anthologie Terror Australis – Australian Gothic: Koloniale und Postkoloniale Erzählungen ein, die im Januar 2026 als Teil der Reihe „Düsseldorf übersetzt“ im C.W. Leske Verlag erscheinen wird.
Unter der Leitung von Dr. Bettina Burger ist in enger Zusammenarbeit zwischen australischen Autorinnen und Studierenden des Masterstudiengangs „Literaturübersetzen“ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ein Band entstanden, der zeitgenössische und historische Stimmen des Australian Gothic vereint und vielschichtige Perspektiven auf koloniale und postkoloniale Erfahrungen eröffnet.
Bei der Premiere geben die Beteiligten spannende Einblicke in ihre Arbeit, erzählen von Herausforderungen im Übersetzungsprozess und stellen ausgewählte Passagen der Anthologie vor.
Zum Ausklang lädt die Fachschaft „Literaturübersetzen“ zu einem Umtrunk ein, der Gelegenheit zu weiteren Begegnungen und Gesprächen gibt.
Die Veranstaltung wird in deutscher und englischer Sprache stattfinden.
Die Online-Teilnahme ist möglich: Bitte kontaktieren Sie Bettina.Burger(at)hhu.de.
Um Anmeldung wird gebeten: Bettina.Burger(at)hhu.de.
Terror Australis – Australian Gothic
Koloniale und postkoloniale Erzählungen
Von Geistern und anderen, sehr realen Gefahren, die im australischen Busch lauern, bis hin zu einem Dämon am Küchentisch: Dieser Band gibt mit seinen literarischen Entdeckungen einen Einblick in das Genre der australischen Schauerliteratur mit den Besonderheiten, die sich aus der Kolonialgeschichte ergeben. Dabei bildet er die kulturelle Vielfalt eines modernen Landes ab, das sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt und marginalisierten Gruppen den Raum gibt, bislang vorherrschende Narrative infrage zu stellen.
Das Gruseln von früher und das Gruseln von heute: Die acht hier zweisprachig versammelten Kurzgeschichten spannen einen weiten Bogen von den Texten weißer Autor:innen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts bis hin zu Erzählungen der Gegenwart. Sie dokumentieren den Wandel, den Australien und seine Gesellschaft durchlaufen haben: Die älteren Erzählungen zeichnen ein Bild, das stark vom kolonialen Herrschaftsdenken weißer Siedler:innen geprägt ist. Die Angst vor dem Unbekannten, vor der harschen, unberechenbaren Natur bietet exzellenten Gruselstoff, der allerdings eine rassistische Grundhaltung gegenüber den Angehörigen der first nations und ihrer Kulturen erkennen lässt, die in den Kommentaren kritisch eingeordnet wird. Auch die jüngeren Geschichten knüpfen an die koloniale Vergangenheit und ihre die australische Gesellschaft noch heute prägenden Folgen an. Ebenso deutlich aber eröffnen sie neue Perspektiven, die den »Gruselfaktor« anderswo verorten als bisher. Teils anklagend und bewegend, teils humorvoll und befreit kommen in dieser Sammlung auch Stimmen zu Wort, die sonst häufig ungehört bleiben und von dem kulturellen Reichtum zeugen, den Australien zu bieten hat.
Weitere Informationen: cwleske.de/buchkauf/terror-australis-australian-gothic/.