Centre for Translation Studies
Vorläufiges Programm WiSe 2024/25
Bewegtes Archiv - Musik, Tanz und kulturelles Erbe
Die Lecture-Performance mit anschließender Publikumsdiskussion macht kultur- und musikhistorische Wissensbestände erlebbar und thematisiert die diversen Übersetzungsprozesse und -praktiken, die hierfür erforderlich sind. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe des amerikanischen Komponisten Julius Eastman (1940-90), das im Zuge der Black Lives Matter-Bewegung aufgearbeitet wurde und inzwischen den Mainstream erreicht hat, bietet dabei konkrete Beispiele, um Fragen nach Relationalität und Macht, Wissenshierarchien und (Un-)Sichtbarkeiten in der Erinnerungs-kultur zu erörtern. Im Zentrum des dialogorientierten, interaktiven Events stehen die Musik- und Tanzeinlagen von Dr. Layla Zami und Oxana Chi, die das unvollendete Tonarchiv Eastmans in Bewegung und damit in die Gegenwart (über)setzen, um dessen transkulturelle Implikationen auf mehreren Sinnesebenen erfahrbar zu machen. Das Hauptziel ist es, am Beispiel Eastmans und in performativer Weise einen wichtigen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart sowie Bezüge zu aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten um soziale Ungleichheit, Migration und Integration oder kulturelle Praktiken des Erinnerns (und Vergessens) herzustellen.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt, enthält aber auch einige wenige englische und französische Passagen; einsprachige Teilnehmende sind an diesen Stellen aufgefordert, die Signifikanz von Sprache in der Auseinandersetzung mit kultur- und musikhistorischen Prozessen zu reflektieren und die fremdsprachigen Elemente, ebenso wie die Musik- und Tanzeinlagen, mit mehreren Sinnen wahrzunehmen.
EXODUS - Leben zum Mitnehmen
Das dokumentarische Theaterstück „Éxodos – Vidas take away“ (dt.: Exodus – Leben zum Mitnehmen) widmet sich dem hochpolitischen Thema Migration und Flucht mit dem Fokus Lateinamerika. In Kooperation mit der NGO „Servicio Jesuita a Migrantes“ in Tapachula (Mexiko), dem Grenzgebiet zu Guatemala, wird auf Grundlage von Gesprächen und Interviews mit von Flucht betroffenen Menschen vor Ort derzeit dokumentarisches Material entwickelt, dem die Schauspieler*innen auf der Bühne ihre Stimmen leihen. Erste Interviews führten die Dramaturgin Renata Solleiro und die Regisseurin Eva Hevicke bereits in Mexiko-City in der Flüchtlingsunterkunft „Casa Fuentes“. Flucht aus Venezuela und Honduras rücken hier in den Fokus.
Für Menschen, die nicht von Flucht oder Fluchtursachen betroffen sind, wirken Migrationsbewegungen häufig bedrohlich und sie reagieren mit Unverständnis und Hass. Mediale Überinformation schürt diese Konflikte und schafft emotionale Distanz zur Lebensrealität dieser Menschen.
Das vom Meraki-Kollektiv entwickelte Projekt möchte zum Perspektivwechsel für ein mögliches neues Miteinander beitragen, einzelne Migrationsgeschichten sichtbar machen und dadurch Nähe zu den Betroffenen und der Thematik herstellen. „Éxodos – Vidas take away“ soll ein Bewusstsein für die Herausforderungen und Erfahrungen von Migrant*innen schaffen, die in unserer Gesellschaft oft marginalisiert werden. Durch die Darstellung der individuellen Geschichten der Protagonist*innen sollen Vorurteile abgebaut, ein empathisches und verständnisvolleres Gemeinwesen gefördert und soziale Integration sowie gesellschaftliche Teilhabe gestärkt werden.
Darüber hinaus fördert „Éxodos – Vidas take away“ die Wertschätzung kultureller Diversität. Die Verbindung verschiedener Sprachen und kultureller Einflüsse sowie die repräsentierten Perspektiven von Menschen mit Fluchterfahrung auf der Bühne und der Perspektiven der Schauspieler*innen mit Migrationsgeschichte und -erfahrung tragen zur kulturellen Bereicherung bei und ermutigen zur Auseinandersetzung mit anderen Kulturen.
Die Texte werden im Rahmen von Prof. Dr. Vera Gerlings Masterseminar „Theater übersetzen und übertiteln“ vom Spanischen ins Deutsche übersetzt. 2025 wird „Éxodos – Vidas take away“ als Lesestück aufegführt.
Call for Papers - Transnational Romanticism
The organisers of the conference "Transnational Romanticism" (23-26 July 2025, University of Göttingen) invite abstracts of 300 words for contributions of 20 minutes (deadline: 13 October 2024). The conference will focus on Romantic transactions with foreign languages and cultures, putting special emphasis on Colerdige's translational work and theory. It will be hosted in the historic Library where Coleridge worked at Göttingen, and will include an excursion to the beautiful Harz Mountains, following in the footsteps of Coleridge and many Romantic tourists. The full call can be accessed here.
Sektion zum Thema „Gewalt, Erinnerung und Übersetzung“ beim Hispanistiktag 2025
Mit Dr. Javier Calle und Prof. Claudia Jünke (Universität Innsbruck) gestaltet Prof. Dr. Vera E. Gerling (HHUD) eine Sektion zu literarischen und kulturellen Erinnerungen in globalen Kontexten. Vortragsvorschläge (auf Spanisch) können bis 30.09.2024 eingereicht werden.
Wir gratulieren Tasun Tidorchibe
Wir gratulieren Tasun Tidorchibe herzlich zur erfolgreichen Verteidigung seiner Dissertation "Revisiting formalism from a West African perspective: Konkomba folktales across generations and cultural contexts". Sein Projekt beschäftigt sich aus afrozentrischer Perspektive mit Form-Inhalts-Beziehungen in (weitgehend westlichen) Strömungen des Formalismus am Beispiel populärer Erzählungen (folktales) der Konkomba in Nordghana. Über Translating Minor Forms macht sein Projekt zudem einen Korpus der Erzählungen, deren Übersetzungen, und weiteren Inhalten zugänglich. Mehr Informationen finden Sie hier.
Decolonising Knowledge in the Humanities: Studying Minor Forms in African Cultures of Knowledge, Literature and the Arts
International Symposium, Accra, 12-16 December 2023
Das internationale Symposium "Decolonising Knowledge in the Humanities" findet vom 12. bis 16. Dezember 2023 in Accra statt und beleuchtet, wie "minor forms" in den afrikanischen Wissenskulturen, Literaturen und Künsten die Dekolonisierung des Wissens fördern. Beitragende erforschen die Komplexitäten, Herausforderungen und Implikationen von "minor forms", insbesondere im Kontext afrikanischer und afrikanisch-diasporischer Kulturen. Das Symposium leistet einen wichtigen Beitrag zur Debatte über die Dekolonisierung der Wissenschaft, indem es sich mit alternativen Räumen der Wissensproduktion und -bewahrung befasst.
Mehr Informationen auf Englisch finden Sie hier.
Heike Reissig ist DÜF-Gastdozentin im WiSe 2023/24
Im Wintersemester 2023/24 ist Heike Reissig DÜF-Gastdozentin im Studiengang Literaturübersetzen. Sie unterrichtet den Kurs „Künstliche Intelligenz und Literaturübersetzen“.
Heike Reissig ist Diplom-Übersetzerin (FH) für Englisch und Französisch. Nach 6-jähriger Tätigkeit als Produktmanagerin in der Musikbranche machte sie sich 2000 selbständig, zunächst als Fachübersetzerin mit Schwerpunkt Marketing. Seit 2011 überträgt sie hauptsächlich Romane und erzählende Sachbücher aus dem Englischen, u. a. von Mary Beth Keane, Lauren Weisberger, Maria Popova und Dizz Tate.
Im Wintersemester 2024/25 ist Imogen Taylor DÜF-Gastdozentin im Studiengang Literaturübersetzen
Imogen Taylor hat Germanistik und Romanistik in Oxford und Berlin studiert und über die französische Literatur des 18. Jahrhunderts an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. Seit mehr als zehn Jahren ist sie literarische Übersetzerin aus dem Deutschen und Französischen ins Englische. Sie hat unter anderem Bücher von Alfred Döblin, Dana Grigorcea und Sasha Salzmann übersetzt und arbeitet zurzeit an einer englischen Übersetzung von Julia Francks Autobiographie Welten auseinander.
EST 2025 Leeds | The Changing Faces of Translation and Interpreting (Studies)
Call for Papers
The 2025 EST Congress at the University of Leeds entitled “The Changing Faces of Translation and Interpreting (Studies)” is concerned with the differences arising between academic research on translation and a quickly evolving and changing translation and interpreting industry. Apart from reviewing existing discourse, the congress will reflect “on potential roles and opportunities for industry-academia collaboration”. Paper proposals must be sent in by 26 July 2024. If you are interested to learn more or submit a paper, access the congress website here.
Wir gratulieren Hypolite Kembeu
Wir gratulieren Hypolite Kembeu herzlich zur erfolgreichen Verteidigung seiner Dissertation zum Thema: "Politisch korrekt übersetzen? Zum Einfluss von sozialhistorischen und -politischen Faktoren auf das Übersetzen von postkolonialen afrikanischen Literaturen ins Deutsche."
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Alexander von Humboldt-Gastprofessor und CTS Fellow: Professor Ranjan Ghosh
Professor Ranjan Ghosh ist im Wintersemester 2023/24 Alexander von Humboldt-Gastprofessor und CTS Fellow. Professor Ranjan Ghosh lehrt in der Abteilung für Englisch an der Universität Nord-Bengal. Unter seinen vielen Büchern sind Thinking Literature across Continents (Duke University Press, 2016, mit J Hillis Miller), Philosophy and Poetry: Continental Perspectives ed. (Columbia University Press, 2019), Plastic Tagore (Oxford University Press, erscheint demnächst) und die Trilogie, welche er schreibt, um die Disziplin der plastischen Geisteswissenschaften zu etablieren: The Plastic Turn (Cornell University Press, 2022), Plastic Figures (Cornell University Press, 2024, erscheint demnächst) und Plastic Literature (erscheint demnächst). Mehr Informationen über ihn finden Sie auf seiner Website. Mehr Informationen über seinen anstehenden Gastvortrag finden Sie hier.
Organisation und Kontakt
Dr. Hannah Pardey
Gebäude: 23.21
Etage/Raum: 01.053
Tel.: +49 211 81-14660
Univ.-Prof. Dr. Birgit Neumann
Gebäude: 23.21
Etage/Raum: 02.078
Tel.: +49 211 81-12205
Gebäude: 23.21
Etage/Raum: 02.095
Tel.: +49 211 81-11925
Daria Berka
Theresa Marie Dieckmann
Anna Prickarz