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Andreas Jandl wird DÜF-Gastdozent im Masterstudiengang Literaturübersetzen

Der kürzlich mit dem renommierten Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnete Andreas Jandl konnte für das Wintersemester 2021/22 als Gastdozent im Masterstudiengang Literaturübersetzen gewonnen werden. Gefördert wurde diese Gastdozentur aus dem Neustart Kultur-Programm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, und sie ist mit einer Dotation von 10.000 Euro verbunden.

Der Deutsche Übersetzerfonds (DÜF) hatte das Programm ausgeschriebenen und den Masterstudiengang Literaturübersetzen an der Heinrich-​Heine-Universität als Gastgeber ausgewählt. Zahlreiche Übersetzer*innen hatten sich auf die kompetitive Ausschreibung beworben. Für Andreas Jandl bedeutet diese Auswahl daher eine Auszeichnung sowohl für seine Übersetzungstätigkeit als auch für seine langjährige Erfahrung in der Vermittlung von Übersetzungskompetenzen.

Andreas Jandl, Jahrgang 1975, studierte Theaterwissenschaften, Anglistik und Romanistik in Berlin, London und Montréal. An der Université du Québec in Montréal erwarb er im Jahr 2000 einen Masterabschluss in Theaterwissenschaft und arbeitete zunächst am Theater, im Jahr 2001 z.B. als Dramaturg der Lesungsreihe „drame!“ am Maxim Gorki-​Theater Berlin und später als persönlicher Assistent des Festivalleiters der Internationalen Schillertage am Nationaltheater Mannheim. Bis 2006 organisierte er dann deutsch-​französische Austauschprogramme für junge Literaturübersetzer*innen, Buchhändler*innen und Verlagskaufleute für das Bureau International de l’Edition Française (BIEF) in Paris. Seit 2006 arbeitet er freiberuflich als Übersetzer aus dem Englischen und Französischen und erhielt im Jahr 2017 den Christoph-​Martin-Wieland-Übersetzerpreis für die Übersetzung von J.A. Bakers Der Wanderfalke (Matthes & Seitz Berlin, 2014, gemeinsam mit Frank Sievers).

Am Centre Européen de Traduction Littéraire in Belgien wirkt er regelmäßig als Dozent und Mentor für Studierende im Rahmen des Studienprogramms „Literarisches Übersetzen“ und er hatte bereits einen Lehrauftrag zum Theaterübersetzen an der Universität Hildesheim im Fachbereich Literatur-​/Übersetzungswissenschaft inne.

Für seinen Lehrauftrag an der HHU hat Jandl, anknüpfend an die aktuelle Diskussion um die Übertragung von Amanda Gormans Gedicht The Hill We Climb, den Vorgang des Übersetzens sowohl in theoretischer Reflexion als auch durch praktische Übungen und den Vergleich mit bereits publizierten Übersetzungen genauer beleuchtet. Dabei hat er verschiedene Koordinaten fokussiert: Materie, Raum, Ort und Zeit von Texten, Stilhöhe und Geläufigkeit, Ästhetisierung und Wirkung, Textgedächtnis, Erzählperspektive, Tempo und Tempus. Neben Prosa hat er auch lyrische und dramatische Texte behandelt und die Kreativität der Studierenden beim Übersetzungs-​Slam herausgefordert.

Andreas Jandl wird im Rahmen eines öffentlichen Vortrags zu Semesterende auch ein breiteres Publikum mit der so oft unsichtbaren Kunst des Übersetzens vertraut machen.

Mehr Informationen zum Eugen-​Helmlé-​Übersetzerpreis 2021 hier.

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